29.07.2008

Wir sind am Ziel: Sibiu/Hermannstadt

Nach 851km haben wir das Ziel unserer Tour erreicht. Wir sind heute in Sibiu/Hermannstadt, der Hauptstadt der Siebenbuerger Sachsen, angekommen. Sibiu war im Jahr 2007 Kulturhauptstadt Eurpoas und ist daher fuer unsere Ankunft glaenzend vorbereitet.

 

  

9. Etappe und Ziel: 

Sigishoara/Schaessburg - Sibiu(Dienstag, 29. Juli 2008)
108km (Gesamt 851km)

 

 

28.07.2008

Neue Etappenberichte sind jetzt online

Am Ruhetag in Schaessburg verbringen wir trotz bestem Wetter auch einige Stunden am Internet-PC. So konnten wir einige Etappenberichte der letzten Tage nachtragen.

Hier gehts zu den Etappenberichten.

 

 

28.07.2008

Bilder sagen mehr als tausend Worte

Die Fotogalerie ist jetzt gut gefuellt mit aktuellen Fotos. Hier gehts zur Fotogalerie.

 

 

27.07.2008

Ruhetag in Sigishoara (Schaessburg)

In der alten, von Siebenbuerger Sachsen im 13. Jahrhundert gegruendeten Stadt Sigishoara (Schaessburg) verbringen wir morgen einen Ruhetag. Der Tacho zeigt inzwischen 743km. Auch haben wir einen Computer mit schnellem Internetanschluss fast fuer uns allein. Somit koennen wir wieder die Etappenberichte und die Fotogalerie ergaenzen...

   

 

8. Etappe: Kleinschelken - Sigishoara/Schaessburg (Sonntag, 27. Juli 2008)
90km (Gesamt 743km)

 

7. Etappe: Kloster Cuvioasa Paraschiva Sub Piatra - Kleinschelken (Samstag, 26. Juli 2008)
126km (Gesamt 653km)

 

6. Etappe: Arieseni - Kloster Cuvioasa Paraschiva Sub Piatra (Freitag, 25. Juli 2008)

96km (Gesamt 527km)

Durchschnittsgeschwindigkeit: 21,3 km/h

Wetter: 11 bis 28 Grad Celcius. Die Hoffnung, dass wir unseren Freund den Regen abgehaengt haben, scheint berechtigt. Aber er findet uns schnell wieder und nach 5 Minuten regnet es bekanntermassen. Und er bleibt bis zum spaeten Abend ein staendiger Begleiter, wobei er teilweise Mitleid mit uns hat und nur aermlich weint.

 

Heute hat sich Micha`s Wecker wie immer um 08:00 Uhr (mit Robbie Williams) selbst aktiviert. Ebenfalls wie immer ignorieren wir gekonnt die Musik, und stehen um 08:45 Uhr erst auf. Da es ab 09:00 Uhr Fruehstueck gibt, legen wir locker noch eine Foenrunde ein. Das Equipment will verwoehnt werden. Das Fruehstueck ist genial. Ruehrei, Spiegelei, Wuerstchen, Gurken, Tomaten, Paprika, verschieden Marmelade, Wurst, Kaese, Melone und frischer Pflaumenkuchen (na, Hunger bekommen!?). Frisch gestaerkt foenen wir noch ein wenig und packen dann unsere Sachen. Mit dem Wissen, dass es nun kilometerlang bergab geht, treten wir motiviert in die Pedale. Nach 5 Minuten wollen wir dann unbedingt unsere lang vermisste (noch etwas feuchte) Regenbekleidung anlegen. Wir haben uns so an sie gewoehnt. Nach etwa einer Stunde Regenbergabfahrt mit vielen Kurven, Pensionen und auch aermlichen Zigeunerunterkuenften, zeigt sich, zumindest kurzzeitig, die Sonne. Wir halten an und belagern eine Leitplanke, die schnell zur Waescheleine umfunktioniert wird. Wir freuen uns ueber die gewonnene Waerme und fahren mutig ohne Regenbekleidung weiter.

Kilometer geht es an einem Fluss und an stillgelegten Gleisen Richtung Suedosten weiter. In Campeni machen wir einen Suppenstop. Wir koennen sogar draussen unsere Suppe geniessen. Zur Suppe wird in Rumaenien Brot und eine scharfe Paprika gereicht. Noppenaussenrueckhandspieler Micha ist zu schwach fuer die Paprika (wie auch seine Rueckhand). Er laesst die Paprika links liegen und verpasst die wahre Schaerfe des Lebens.

Wir fahren immer weiter Richtung Suedosten und die Gegend wird duenner besiedelt. Das Tal, dem wir folgen, wird landschaftlich dafuer immer schoener. Und sogar das Wetter zollt dieser Gegend ihre Anerkennung. Berge, gruene Wiesen und einzelne Bauernhoefe praegen das Bild der Landschaft. Nach einem kurzen Anstieg haben wir eine wunderschoene Aussicht in ein Tal. Sofort werden die Kamera`s gezuegt und ein Foto nach dem anderen geschossen. Als kroenender Abschluss wird ein Mannschaftsfoto aller "Raddoppelteilnehmer" gemacht. Unglaublich diese Schoenheit . . . . der Landschaft, natuerlich.

Langsam wird es Zeit eine Unterkunft zu finden. Die Strassenkarte gibt nicht viel her, und wir fahren frohen Mutes weiter. Wir entdecken ein Hinweisschild ueber eine Pension "unter den Felsen" in laecherlichen 1,5 km. Aus den 1,5 km werden schliesslich 7km. Aber die Anfahrt und die Pension lohnen die Weg allemal. In einem Nebental unterhalb eines Klosters findet sich eine neu gebaute Pension in Alpenformat. Wir koennen es kaum glauben und genehmigen uns erst einmal einen Zwetschgenschnaps von Szabolcs, den er uns mitgegeben hat. Wir finden, dass dies ein wuerdiger Anlass ist. Nach Koerperpflege, Klamottenaufhaengen und -foenen machen wir noch einen Besichtigungsmarsch Richtung Kloster. Fotoanfaenger Micha bekommt noch eine Lehrstunde zum Thema "Positionierung von Blumen in einem Landschaftsbild". Die Bemuehung des Verstehens ist vorhanden. Die Umsetzung wird in der weiteren praktischen Taetigkeit ueberprueft werden muessen.

Der Tag neigt sich dem Ende. Die Taetigkeiten des Abends sind schnell beschrieben. Suppe essen, rumaenisches Bier trinken, Etappe fuer morgen anschauen, foenen, gut fuehlen, schlafen. Wie kann das Leben schoen sein.

Ralf

Motto: Das Universum hilft weiter . . . und such Dir eine Blume

 

 

25.07.2008

Es regnet nur einmal am Tag

Seit drei Tagen nur Dauerregen. Dafuer ist das komplette Raddoppel wieder gesundheitlich auf der Hoehe. Gestern sind wir ueber einen Pass (1160m) tief in die Karpaten eingestiegen. Weiter...

 

 

5. Etappe: Beius - Arieseni (Donnerstag, 24. Juli 2008)

50km (Gesamt 431km)

Durchschnittsgeschwindigkeit: 11,1km/h

1.100 Hoehenmeter

Wetter: 11 bis 19 Grad Celcius. Unser Freund der Regen ging jeden Meter mit uns

Das Raddoppel ist gesundheitlich wieder fast vollstaendig auf der Hoehe. Ueber einen Pass (1.160m) geht es tief in die Karpaten (Apuseni-Nationalpark) hinein. Nach 28km Steigung kommen wir wie im Vollwaschgang geduscht in einem Skidorf im Nationalpark Apuseni an.

Im letzten Dorf vor der Pass-Strasse quert eine Ziegenherde unseren Weg. Am Ortsausgang werden wir mit einem Schild in den Berg verabschiedet: "Gute Reise und Gott stehe ihnen bei!"

Im Anstieg bekommen wir von gelegentlich entgegenkommenden Autofahren verwunderte oder mitfuehlende Blicke sowie aufmunterndes Hupen oder Winken. Eines haben die Blicke alle gemeinsam: Offene Muender.

Wir koennen unterwegs nicht erkennen, wie weit die Passstrasse noch nach oben fuehrt, da alles in Nebel oder Regenwolken gehuellt ist. Auch koennen wir daher keine Aussicht geniessen. Unser Atem wird schwerer und zudem im Hauch sichtbar. So schicken wir einen Wunsch an das Universum: Der Pass moege enden und danach eine vernuenftige Pension auf uns warten. Was bei Hape Kerkeling funktioniert hat, koennte doch auch bei uns klappen... (Gut, dass wir uns am Ruhetag intensiv der Lektuere "Ich bin dann mal weg" gewidmet haben). Ein bisschen irritiert schauen wir schon, wie schnell Wuensche in Erfuellung gehen koennen. Zwei oder drei Kehren weiter sind wir ueber den Pass und kaum nach einem Kilometer kommt, entgegen der Landkarte, ein kleines Skidorf. Darauf angesprochen, bekommen wir als Antwort, dass das kleine Skidorf mit Skilift erst vor zwei Jahren gebaut wurde und daher noch nicht in der Landkarte verzeichnet sein kann. Na dann aber ein dickes Dankeschoen an das Universum! 

Unser Hotel koennte auch ein Maerchenschloss in einem Film ueber Transsilvanien darstellen.

Seit drei Tagen regnet es nur noch. Ein nasser Pudel ist ein trockens Frotte-Handtuch gegen uns. Abends steht somit das Klamottenfoenen auf dem Programm, wobei morgens noch eine 'erfrischende' kuehle Feuchtigkeit in den Radklamotten sitzt...

Seit Tagen kommen wir nicht an einen Computer mit Internet heran. Immer wieder koennen wir kurz an den Computer an der Rezeption heran, um kurz ein paar Infos ins Internet zu stellen (so auch heute). Irgendwann haben wir einen internetfaehigen Computer fuer ein paar Stunden fuer uns, und dann koennen wir vieles berichten.

Ach ja, die PC-Tastaturen in Ungarn und Rumaenien sind auch anders. Daher gibt es in den Texten ss, oe, ae, ue usw.

Micha

Motto: Es geht gnadenlos bergauf...

 

 

24.07.2008

Es geht durch Transsilvanien

Nach dem zweiten krankheitsbedingten Ruhetag geht es heute weiter durch Transsilvanien. weiter...
 

  

Ruhetag in Beius (Mittwoch, 23. Juli 2008)

Wieder ein krankheitsbedingter Ruhetag. Jetzt hatten wir also beide schon einen krankheitsbedingten Ausfall. Allerdings haben wir in der Zeitplanung genuegend Puffer, so dass wir uns fuer das Ziel Sibiu/Hermannstadt keine Sorgen machen muessen.

Dass es auch am Ruhetag nur ein Mal geregnet hat, sei hier nur am Rande erwaehnt.

So konnten wir Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg" fast zeitgleich auslesen und einige Fotos ins Internet stellen.

Bei der Suche nach einer neuen Schraube fuer das Klickpedal erleben wir die rumaenische Gastfreundschaft: Im Dacia-Ersatzteile-Laden haben wir keinen Erfolg. Aber die zwei Verkaeuferinnen und ein hinzu gekommener Inspektor ("Inspektor fuer eilige Notfaelle" steht in rumaenischer Sprache auf seiner Arbeitsjacke) bilden eine Arbeitsgruppe. Schnell wird beratschlagt, wo diese eine Schraube zu bekommen sei. Gluecklicherweise gibt es in Beius einen Laden, der nur Schrauben verkauft. Wild gestikulierend wird uns der Weg erklaert. Dort bekommen wir tatsaechlich eine passen Schraube. Und dann die Ueberraschung: Die anfaenglich unfreundliche und muerrisch dreinschauende Verkaeuferin und ihr Kollege beharren unisono darauf, dass diese fuer uns kostenlos sei. Wir bedanken uns vielmals und verlassen unglaeubig den Laden.

Bei unserer Pension ist schon den ganzen Tag ein Kleider-Basar der Zigeuner aufgebaut. Wildes Handeln und durcheinander reden.

Wir scheinen einen vertrauenswuerdigen Eindruck zu machen. Daher duerfen wir den Computer des Chefs im Rezeptionsbuero neben der geoeffneten Barkasse nutzen.

So koennen wir e-mails und das Gaestbeuch lesen und wenigstens ein paar Fotos auf die Internetseite stellen. Zwischendurch muessen wir Zimmerschluessel ausgeben.

Internet mit DSL-Geschwindigkeit mitten in Transsilvanien!

Morgen wollen wir uns wieder vorsichtig auf die Raeder schwingen.

Micha

Motto: Warum quaelen wenns auch einfach geht

 

 

 

22.07.2008

Die ersten Fotos sind in der Fotogalerie

Hier gehts zur Fotogalerie...

 

 

4. Etappe: Baile Felix - Beius (Dienstag, 22. Juli 2008)

56km (Gesamt: 381km)

Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,4km/h

Wetter: max. 18 Grad, Celcius. Bis auf die ersten 15 Minuten freundet sich der Regen dauerhaft mit uns an.

Bei einer kurzen Trinkpause kommen wir mit einem 80-jaehrigen Rumaenen ins Gespraech. Er interessiert sich fuer unsere Fahrt und erzaehlt uns von Land und Leuten. Die "kurze" Pause wird im Dauerregen immer laenger und so kuehlen wir aus. In Beius verlassen Micha die Kraefte, er fuehlt sich nicht wohl. Hinzu kommen Matarialprobleme: Bei einem Klickpedal loest sich eine Schraube und bleibt ewiglich auf Rumaeniens Strassen liegen. Voellig durchnaesst und ausgekuehlt  brechen wir die Etappe vorzeitig ab und machen uns auf Quartiersuche. Ein aelteres Ehepaar hilft uns dabei ruehrig und haette am liebsten ein geschlossenes Hotel wieder geoeffnet. Micha faellt mit Schuettelfrost ins Bett.

Micha

Motto: Schraube locker und doch verloren

 

3. Etappe: Berekfuerdo (HU) - Baile Felix (RO) (Montag, 21. Juli 2008)

122km (Gesamt: 325km)

Durchschnittsgeschwindigkeit: 19,1km/h

Wetter: 21 bis 27 Grad Celcius, anfangs bewoelkt, ab der rumaenischen Grenze sonnig.

Wir haben es ueber die Grenze nach Rumaenien geschafft. Das Wetter hat es gut mit uns gemeint und zur Begruessung in Rumaenien ein sonniges Laecheln aufgesetzt.

In der Anfahrt auf der Grenze haben wir verbotenerweise die Europastrasse benutzt. Radfahren ist dort nicht erlaubt. Ein Fahrt ueber die Grenze waere aber ansonsten unmoeglich. Mit den Sicherheitswesten sind wir immerhin von weitem sichtbar. Ploetzlich sehen wir ein Stueck vor uns eine Polzeikontrolle. Wir fuehlen uns schuldig und verlassen sofort die Europastrasse und umfahren das Polizeifahrzeug auf der Wiese weitraeumig und kriechen dabei mit den Raedern unter Leitplanken hindurch. Weit genug von den Ordnungshuetern entfernt sind wir wieder auf der fuer Fahrraeder verbotenen Strasse unterwegs. Die Polzei uebrholt uns danach mehrmals, interessiert sich jedoch nicht fuer uns.

Der Grenzuebertritt nach Ruemaenien ist unproblematisch, wir werden schnell durchgewunken. Mit der Grenze haben wir auch die Zeitgrenze ueberfahren und haben eine Stunde "verloren".

Die erste grosse rumaenische Stadt, Oradea, zeigt uns die kalte Schulter: Alte stinkende Industrieanlagen und grosse Plattenbauten. Ueber die Umgehungsstrasse steuern wir daher schnell unser Etappenziel an: Der Kurort Baile Felix. Dort scheinen alle der 6.000 Betten belegt zu sein. Bis uns ein Junge anspricht und uns ein Zimmer anbietet. Wir folgen ihm zu einer renovierten Pension und buchen sofort das wohl letzte freie Zimmer hier.

Das erste rumaenische Essen geniessen wir bei Folkloremusik (live und laut) - da schmeckt die traditionelle ciorba de burta (Kuttelsuppe) noch besser.

Micha

Motto: Jetzt haben wir drei Viertel der Etappe geschafft, dann schaffen wir das letzte Drittel auch noch.

 

Ruhetag in Berekfűrdó (Sonntag, 20. Juli 2008)

Eigentlich sollte heute eine lange Etappe anstehen, die uns bis űber die rumänische Grenze gebracht hätte. Magenprobleme von Ralf in den frűhen Morgestunden haben uns davon űberzeugt, dass ein längerer Aufenthalt und somit ein Ruhetag in dem Thermal-Hotel ganz sinnvoll wäre. Die Bäderlandschaft des Hotels mit sechs verschiedenen Becken und Heilwirkungen ist schließlich auch nicht zu verachten. Der blaue Himmel ist zwar auch ganz schőn, doch bei den ersten Etappen sind wir durch die Sonne schon zum Streifenhőrnchen mutiert und werden zu Schattenparkern.

Morgen machen wir dann einen zweiten Anlauf in Richtung Rumänien...

Micha

Motto: Auch schlechte Erfahrungen bringen einen (zwei) weiter

 

 

2. Etappe: Jászberényi - Berekfűrdó (Samstag, 19. Juli 2008)

109 km (Gesamt: 203 km)

km/h-Durchschnitt: 20,4

Wetter: 24-35 Grad, Sonne pur, Bayern wäre stolz auf den Himmel

Man merkt also doch, dass Ungarn zur Kaiser-Monarchie gehőrte: Kaiser-Wetter lässt uns auf der zweiten Etappe gehőrig ins Schwitzen kommen. Zwei Mal műssen wir Sonnencreme auftragen - aber das ist auch bitternőtig, wenn wir uns nicht als Ganzkőrper-Pavian zeigen wollen.

Wir fahren auschließlich kleine Straßen und sehen so ungarisches Landleben. Der Straßenbelag ist zum Radfahren noch erträglich. Jedoch treffen wir eher selten auf Autos, so dass wir oftmals in der Mitte der Straße fahren kőnnen, wo der Belag noch annehmbar ist. Lange Geraden von bis zu 3 (!) km Länge lassen uns Autos weit vorher erkennen.

Die grellen Sicherheitswesten kőnnen wir inzwischen ablegen.

Bisher haben wir auf der Strecke zwei Mal Radwanderer getroffen. Viele Radler verschlägt es also (noch) nicht hierher.

Mit einer winzigen Autofähre kőnnen wir die Theiss űberqueren.  Mitten in der "Pampa" kommen wir an einer Wiese zu einem Pferdekutschenrennen. Stilvoll gekleidet geht es darum, die historischen Kutschen mőglichst schnell durch einen Parcours zu bewegen. Da staubt es mächtig.

Kurz vor dem Etappenziel geben wir richtig Gas und setzen erstmals den belgischen Kreisel ein - und das mitten in Ungarn! Belgischer Kreisel bedeutet bei den Radrennfahrern Windschattenfahren mit ständigem Fűhrungswechsel. So erreicht man eine hőhere Geschwindkeit und spart dabei Kraft.

Wir werden im Etappenziel mit einem doch angenehmen Hotel (3,5 Sterne) belohnt. Vor allem die Bäderlandschaft mit 6 verschiedenen Thermalbecken (bis zu 36 Grad Celcius) und einer Sauna haben es uns angetan.

Micha

Motto: So laeufts business

 

 

 

1. Etappe: Budapest - Jászberényi, (Freitag, 18. Juli 2008)

94km

km/h-Durchschnitt: 18,4

Wetter: 22-30 Grad, wolkig, selten Sonne, vereinzelte Regentropfen

Auch am Morgen haben wir die Gastfreundshaft von Szabolcs und Gőrgyi in Form eines ausfűhrlichen Frűhstűcks genießen dűrfen. Zur Stärkung während der Tour drűckt uns Szabolcs mit einem breiten Grinsen eine kleine Flasche ungarischen Schnaps und je eine Dose Bier in die Hand. Auch die Tinkflaschen bekommen wir gefűllt, mit sportgerechten Flűssigkeiten. Auch Lunch-Pakete bekommen wir ins Gepäck. Das sind beste Voraussetzungen fűr die erste Etappe.

Zu Beginn der Fahrt machen wir einen Umweg zum Parlament an der Donau - Fototermin. Erst dann wagen wir uns in das Abenteuer der Ausfahrt aus Budapest. Nach zwei Stunden erreichen wir tatsächlich auch die őstliche Stadtgrenze. Űberraschenderweise sind wir doch őfters in den Genuss von Radwegen gekommen - da habe ich der Donaumetropole in der gedanklichen Vorbereitung doch Unrecht getan. Auf den Straßen sind wir durch die leuchtend-grellen Sicherheitswesten gut erkennbar. Kritische "Begegnungen" sind somit bisher ausgeblieben.

Außerhalb der Stadt wählen wir bewusst die kleinsten Straßen fűr unsere Route aus. Dadurch fahren wir durch ländliche Gegenden und einsame Dörfer in Richtung Puszta... Sonnenblumenfelder, Maisfelder und natűrlich Paprik-Plantagen begleiten uns auf dem Weg.  Und wenn wir nah genug daran vorbei fahren, kőnnen wir den Parika riechen.

Viele Wegweiser gibt es auf ungarischen Straßen nicht wirklich. Daher gibt es an jeder Abzweigung eine Pause mit Blick in die Karte. Dabei lernen wir auch die ungarische Gastfreundschaft wieder kennen. Ein Ungar mittleren Alters sieht uns Karte lesend an einer Abzweigung und spricht uns auf ungarisch an. Wir kőnnen kein ungarisch, er kein englisch oder deutsch. Trotzdem wissen wir nach der "Unterhaltung", dass wir auf dem richtigen Weg sind und er im August eine Urlaubsreise űber Deutschland nach Skandinavien plant. Was mit Lächeln, Händen und Fűßen sowie einzelnen Stichworten alles mőglich ist.

Am Orsteingang von Jászberény begrűßt uns ein großes Aldi-Schild! Das műssen wir fűr einen Einkauf nutzen. Schlecht nur wenn man hungrig einkaufen geht - da fällt der Einkauf kreativ und Sűßigkeitenlastig aus. Bei der Kasse bekommen wir von einer deutsch sprechenden Ungarin erklärt, wo wir in der Stadt űbenachten kőnnen. Sie hat unseren Versuch mitbekommen, die Kassiererin auf englisch und deutsch danach zu fragen. Űbehaupt haben wir in Ungarn bisher nur hlfsbereite Menschen kennengelernt ... und das mit einem Wortschatz von genau zwei ungarischen Wőrtern! ("Danke" und "Prost" - damit bereist man also die Welt ;-)  Úberraschenderweise ist die englische Sprache auch bei den jűngeren Ungarn so gut wie gar nicht verbreitet. Deutsch dann schon eher.

Das Sitzfleisch verhält sich nach der ersten Etappe noch unentschlossen. Die holprige Ausfahrt aus Budapest wurde durch ruhige Straßen auf dem Land ausgeglichen. Vorsorglich werden trotzdem zwei Salben und homőopathische Mittel eingesetzt.

Micha

Motto: Wo eine Wille ist, ist auch ein Radweg

 

 

 

 

Anreise: Stuttgart-Budapest (Donnerstag, 17. Juli 2008)

Jetzt geht er also wieder los, der Tanz mit dem Rad. Diesmal tanzen zwei Fahrräder - es sitzen darauf Ralf und Micha. Wir haben uns zum Raddoppel gefunden. Die Route ist eine Fortsetzung der letztjährigen Tour von Backnang nach Budapest. So geht es zuerst per Flugzeug von Stuttgart nach Budapest. Mit prasselndem Regen und Gewitter wird uns die Landung "versűßt". Naja,  lieber jetzt als während der Tour...

Unser Tischtennis-Freund Szabolcs hat uns eingeladen, die erste Nacht bei ihm zuhause in Budapest zu verbringen. Er erwartet uns auch am Flughafen.

Unglaublich was in einen kleinen Mazda alles hineinpasst. Zwei Räder, sechs Radtaschen und drei Personen. Wobei wir zwei Radler uns auf der 40 minűtigen Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt den Beifahrersitz teilen. Nun denn, in den nächsten zwei Wochen muss unser Sitzfleisch sowieso mit wenigen Quadratzentimetern auskommen...

Szabolcs und seine Frau Gőrgyi haben uns ein eigenes Zimmer hergerichtet! Beim ausfűhrlichen und leckeren Abendessen darf der ungarishe Schnaps zur Begrűßung natűrlich nicht fehlen. Ich kann mich nicht erinnern wie oft wir uns dabei "begrűßt" haben... Dadurch war die Fahrtroute fűr den nächsten Tag sehr schnell und kreaiv festgelegt. Es wird sich zeigen ob dies eine Schnapsidee war.

Micha

 

 

  

16.07.2008

 

Es geht los!

Der Flieger hebt am Donnerstag um 19.50 Uhr in Stuttgart Airport International ab. Wir werden die erste Nacht bei unserem ungarischen Tischtennis-Freund Szabolcs in Budapest verbringen können. Er will doch tatsächlich zwei Fahhräder, Gepäck und drei Personen in seinem kleinen Mazda vom Flughafen zu sich nach Hause (30min) transportieren!? Klingt nach Improvisation... Am Freitagmorgen geht es dann auf die Fahrräder. Der Osten ist das Ziel.
Hoffentlich finden wir unterwegs reglmäßig einen funktionierenden Anschluss an die weite Welt (auch Internet genannt). So können wir von unterwegs berichten und sind auch per e-mail erreichbar:
 raddoppel@dermitdemradtanzt.de

 



 

01.06.2008
Und der Tanz geht 2008 weiter
Am 17. Juli 2008 geht der Flieger mit Ralf und Micha + Fahrräder an Bord von Stuttgart nach Budapest. In der Donau-Metropole wird die letztjährige Tour 2007 fortgesetzt.

Die geplante Strecke führt uns durch Ungarn gen Osten. In Rumänien sollen Siebenbürgen und Transsilvanien durchquert und die Karpaten erreicht werden. Sibiu (Hermannstadt) ist das Ziel!

Am 1. August bringt uns der Flieger aus der rumänischen Hauptstadt Bukarest wieder in die Heimat.

Ab 17. Juli gibt es hier wieder aktuelle Berichte und Fotos von unterwegs...